Wer zum ersten Mal mit Keramikglasuren arbeitet, stolpert oft über die Frage: „Muss ich nach dem Bemalen noch eine transparente Glasur drübergeben, bevor ich brenne?“ Die Antwort ist: Kommt drauf an – aber meistens ja. Und zwar aus mehreren Gründen.
Was macht eine transparente Glasur eigentlich?
Die transparente Glasur wirkt wie ein klarer Schutzüberzug. Sie macht die Oberfläche wasserdicht, lebensmittelecht und gibt deiner bemalten Fläche einen gleichmäßigen Glanz (oder bei Mattglasuren: eine samtige Oberfläche). Ohne sie bleiben viele Farben stumpf, porös oder sogar kratzanfällig – besonders sogenannte Unterglasurfarben wie Stroke & Coat.
Diese Farben alleine sind nicht dafür gemacht, dauerhaft ungeschützt zu bleiben. Sie entfalten erst durch die Kombination mit einer transparenten Glasur ihren vollen Effekt – intensiver, satter, haltbarer.
Wann brauchst du eine transparente Glasur?
Immer dann, wenn du mit Farben arbeitest, die nicht von sich aus glasierend sind. Typische Beispiele:
- Mayco Stroke & Coat – brauchen eine transparente Deckglasur für Glanz, Schutz und Geschirr-Eignung
- BOTZ Unidekor – ebenfalls nur mit transparenter Glasur oberflächenfest
- Viele Pinselmalfarben, Engoben oder Dekorelemente
Wenn du hingegen eine glasierende Effektglasur verwendest (z. B. Kristallglasuren oder glänzende Spezialglasuren), brauchst du keine zusätzliche Schicht. Diese bringen bereits ihre eigene Glasur mit.
Wie trägst du transparente Glasur richtig auf?
Nachdem dein bemaltes Stück komplett durchgetrocknet ist (wichtig!), kannst du die transparente Glasur vorsichtig mit einem Pinsel auftragen – am besten in 2–3 dünnen Schichten. Achte darauf, dass du keine Stellen übergehst oder zu dick arbeitest – sonst kann es zu Läufern oder milchigem Schleier kommen.
Wichtig: Der Boden muss frei bleiben! Am besten mit Wachs versiegeln oder sauber abwischen, sonst klebt das Stück beim Brennen am Ofenboden fest.
Glänzend oder matt? Und wo finde ich das im Shop?
In unserem Shop findest du zwei Varianten:
- Transparente Glasur glänzend – für klassischen Glanz, ideal bei bunten Malereien
- Transparente Glasur matt – für einen natürlichen, samtigen Look
Beide Varianten brennen bei ca. 1020–1040°C (je nach Ton und Farbe) und sind lebensmittelecht, spülmaschinen- und ofenfest – wenn korrekt aufgetragen und gebrannt.
Und wenn ich keine Glasur nehme?
Dann bleibt dein Werkstück porös, saugfähig und nicht lebensmittelecht. Farben können ausbleichen, Flüssigkeit wird aufgesogen, und das Ganze ist weder hygienisch noch dauerhaft haltbar. Kurz gesagt: Nur mit transparenter Glasur wird’s echtes Geschirr.
Zusammenfassung: Wann brauchst du transparente Glasur?
- ✅ Du bemalst mit Unterglasurfarben wie Stroke & Coat
- ✅ Du möchtest ein funktionales, wasserdichtes Geschirrstück
- ✅ Du willst die Farben intensiver und glänzender wirken lassen
Du brauchst keine transparente Glasur, wenn du bereits eine Effektglasur verwendest, die beim Brennen selbst glasiert (z. B. viele Mayco Spezialglasuren).
Hast du noch Fragen?
Dann schreib uns gern direkt über unser Kontaktformular oder besuch uns im Studio. Wir helfen dir gern, die passende Glasur für dein Projekt zu finden – egal, ob du gerade erst anfängst oder schon richtig tief drinsteckst.
Viel Spaß beim Glasieren – es zahlt sich aus!